Ein Gastartikel von Oilver von sporby.com.
Zunächst muss ich vielleicht erwähnen, dass ich ein absoluter Freeride-Fanatiker bin und nur laienhaftes Wissen aus maximal 25 Downhillfahrten mitbringe. Wir sollten zum Anfang die sogenannte Entstehungstheorie dieser Disziplin klären und um was es sich dabei handelt.
Inhaltsverzeichnis
Was heißt Downhill und wie ist es entstanden?
Der Begriff Downhill kommt aus dem Englischen und heißt auf Deutsch übersetzt „bergab“. Wie auch in anderen Sportarten fährt man hierbei einen Berg hinunter und dies meistens mit dem Ziel, der Schnellste zu sein. Es ist also ähnlich wie beim Surfen, wer die größte Welle reitet, gewinnt. Daher ist es wohl kaum verwunderlich, dass das Longboarden im Surfen seinen Ursprung findet. Anfangs cruiste man mit langen Surfbretter durch das hüglige L.A. und entwickelte so eine Lust dafür, mit immer mehr Geschwindigkeit noch höhere Berge hinab zu fahren.
Was ist wichtig zu wissen?
Beim Downhill die Kontrolle zu behalten ist nicht einfach und erfordert eine ausgefeilte Fahr- und Bremstechnik, auf welche ich in den folgenden Abschnitten genauer eingehe. Als noch wichtiger erachte ich aber einen schnellen Start ohne ein ständiges Ausscheren oder Spur wechseln. Um aber bei der Fahrt und damit auf dem größten Teil dieser Disziplin zu punkten kann man den Luftwiderstand gelegentlich verringern, indem man sich klein und schmal macht und somit die Distanz vom Longboard zum Oberkörper verringert. Hierbei ist es wichtig, das gesamte Gewicht auf den vorderen Fuß zu verlagern.
Wie bremse ich richtig?
Wir Menschen sind verschieden und daher sind es auch unsere Bremstechniken, von denen ich die 6 wichtigsten mit dir teilen werde. Um die hohen Geschwindigkeiten beim Downhill zu drosseln gibt es eine ganze Reihe von Bremstechniken. Die mehr oder weniger einfachsten sind der Air Brake und der Foot Brake wobei Letzterer sich ausschließlich bei geringem Tempo eignet. Die vier weiteren sind der Coleman, der Heelside-Pendy, der Heelside-Speedcheck und das Sliden, welche alle ein hohes Maß an Erfahrung vorrausetzen. Da man bei jeder der vier Techniken sein Board quer zur Fahrtrichtung stellt und damit ein hoher Abrieb an den Rollen erfolgt, müssen diese verhältnismäßig oft gewechselt werden. Mein absolute Lieblingstechnik ist der Heelside-Speedcheck, diese sieht nicht nur cool aus, sondern kann auch bei schnellem und langsamen Tempo eingesetzt werden.
Wie schütze ich mich?
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass man beim Downhill ein extrem hohes Tempo erreichen kann und diese Art von Longboarden somit die gefährlichste ist. Ein Beispiel hierfür ist der Geschwindigkeitsrekord von Kyle Wester (w) mit sage und schreibe 143,89 km/h. Daher empfehle ich die passende Schutzkleidung zu tragen. Da bei solch hohen Geschwindigkeiten keine normalen Schoner reichen, werden eine Lederkombi, ein Fullfacehelm und Slide-Handschuhe empfohlen. Insbesondere die Lederkombi bietet den Vorteil, dass man damit den Luftwiderstand verringert.
Welches Board und welche Anbauteile eignen sich?
Zu guter Letzt komme ich zum Herzstück dieser Sportart, nämlich dem Longboard selbst. Besonders beim Downhill benötigt man ein hartes Longboard mit kaum Flex. So hast du auch bei hohem Tempo ein guten Halt und ein stabiles Fahrverhalten. Da auch hier jeder seinen eigenen Kopf hat, gibt es nicht das perfekte Board. Bei der Länge gibt es lediglich Richtwerte zwischen 37“ und 43“. Die für Downhill vorgesehenen Boards unterscheidet man in 2 Gruppen, einmal die Drop-Through-Variante und die Top-Mount-Variante, wobei Letztere vorzugsweise von Profis gefahren werden. Unter dem Board fährt man im Downhill mit eher breiteren Achsen und großen weichen Wheels um eine ideale Bodenhaftung und guten Grip zu haben. Die Achsen mindestens so breit wie das Longboard sein und mit vergleichsweise harten Bushings bestückt sein. Die Baseplate ist ein weiteres Bauteil der Achse und bestimmt Lenkreaktion und Stabilität des Longboards. Für Downhill Longboards wird eine Winkel-Einstellung von 44° bis 50° empfohlen. Die Größe der Rollen sollte sich beim Downhill Longboard zwischen einem Durchmesser von 70 mm und maximal 75 mm bewegen, da sonst die Gefahr eines Wheelbites besteht. Kleinere hingehen fahren sich relativ schnell ab. Auch die Breite der Rollen sollte sich besonders am Anfang über 50 mm befinden, um eine optimale Stabilität zu erhalten. Fortgeschrittene Boarder wählen meist schmalere Wheels, mit denen das Sliden leichter fällt. Der letzte Parameter einer Rolle ist der Härtegrad. Es gilt der Grundsatz: je weicher die Rollen, desto mehr Grip, je härter die Rollen, desto länger halten sie. Ein gutes Mittelmaß bietet ein Härtegrad von 80a.
Beitragsbild: Bild von Riel Roussopoulos auf Pixabay
Dt. Meister der GNBF 2012, GNBB Pro Athlet, aktiver Natural Bodybuilder, Premium Personal Trainer, LOOX- u. idealo-Experte und über 25 Jahre Know-how im Fitnessbereich. Referenzen: Zert. Personal Trainer, Fitnesstrainer A- u. B-Lizenz, mehrfach lizenzierter Ernährungsberater, Leistungssport-Bodytrainer, TRX Certified, BLACKROLL Recovery Expert, gepr. Fachpr. für Massage, Wellness & Prävention sowie Ernährungsberater f. Säuglinge & Kleinkinder.